Mit der Einschulung beginnt für jedes Kind ein völlig neuer Lebensabschnitt. Pädagogen haben nicht nur nach dem Kindertagesstättengesetz und dem Schulgesetz die Verpflichtung, sondern auch die moralische Verantwortung, Kindern diesen Übergang zu erleichtern, ihnen Ängste zu nehmen, sie vorzubereiten.
Diese Vorbereitung wird bereits im Sommer des letzten Kindergartenjahres intensiviert. Die zukünftigen Schulanfänger nehmen einmal in der Woche an der so genannten „Vorschule“ teil. Hier werden basale Fähigkeiten vertieft, Konzentrationsübungen abgehalten, Vorübungen zum Schriftspracherwerb angeboten und wie bereits an anderer Stelle erwähnt Übungen zu anderen kognitiven Bereichen absolviert.
In Offenbach besteht seit 2007 eine Kooperationsgruppe, die sich aus Grundschullehrerinnen, Erzieherinnen und Eltern zusammensetzt. Mit Hilfe dieser Gruppe, der besonders die Partizipation von Kindern und deren Eltern am Herzen liegt, konnten bisher gegenseitige Hospitationen von Kindertagesstätte und Grundschule ins Leben gerufen werden. Bei gemeinsamen Aktionen lernen die Kinder bei einer Schulrallye das Gebäude kennen, in dem sie in Zukunft viel Zeit verbringen werden. Sie nehmen gemeinsam mit Grundschülern an einer Turnstunde teil und können in Kleingruppen mit ihren Erzieherinnen den Unterricht besuchen. Ein gemeinsames Fest bietet den Abschluss der Aktionen der beiden KITAs und der Grundschule. Für die Eltern findet im Frühjahr ein Einführungsabend statt, dessen Inhalt auf der Arbeit der Kooperationsgruppe basiert.
Den Abschluss der Kindergartenzeit prägt für die Schulanfänger die hausinterne Schulanfängerprojektwoche. Das Thema wählen die Kinder selbst aus, die Erzieherinnen bereiten diese Woche entsprechend vor. Inhalte werden festgelegt, ein Stundenplan wird erstellt und am Ende der Woche präsentieren die Kinder ihren Eltern das erarbeitete Projekt mit anschließender gemeinsamer Feier und offizieller Verabschiedung.
Der letzte Dienst, den die Erzieherinnen den Kindern erweisen können, ist das Begleiten der Kinder am ersten Schultag zur Einführung und danach in ihre jeweiligen Klassenräume. Hierfür stellen wir je Klasse eine Kollegin ab, damit die Kinder an ihrem ersten Tag noch das Gefühl haben von guten Händen in die nächsten guten Hände überzugehen.